"Auszeichnung für behinderte Journalist*innen" erstmals in Deutschland vergeben

Pressemitteilung vom 10. November 2023

+++ Die Otto Brenner Stiftung (OBS) hat 2023 erstmals eine "Auszeichnung für behinderte Journalist*innen" ausgeschrieben +++ Ende Oktober tagte die ehrenamtlich tätige Jury +++ Melissa Wessel und Antonia Ricke werden für ihren Beitrag "Gebärdensprache: Deins, meins, unseres?", der in der Deutschen Gehörlosenzeitung erschienen ist, ausgezeichnet +++ Neben diesem Preis werden zwei Recherche-Stipendien vergeben +++ Die Anträge von Leonie Schüler vom Wiener Medienhaus andererseits und von der freien Journalistin Nadire Biskin unterstützt die Jury jeweils mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 € +++

Frankfurt am Main, 10. November 2023. Zum ersten Mal hat die Otto Brenner Stiftung (OBS) 2023 die "Auszeichnung für behinderte Journalist*innen" ausgeschrieben. Die unabhängige Jury der neu ausgelobten Auszeichnung konnte aus einer eindrucksvollen Reihe von eingereichten Bewerbungen die diesjährigen Gewinner*innen auswählen. Mit dem Preis, dotiert mit 2.000 €, werden Melissa Wessel und Antonia Ricke ausgezeichnet. Sie erhalten die Auszeichnung für ihren Artikel "Gebärdensprache: Deins, meins, unseres?", erschienen in der Deutschen Gehörlosenzeitung. Mit der Ausschreibung des Preises für behinderte Journalist*innen ist auch die Auslobung von zwei Recherche-Stipendien, jeweils dotiert mit 3.000 €, verbunden. Die Jury hat entschieden, dass die beiden Anträge von Leonie Schüler (Medienhaus andererseits in Wien) und von Nadire Biskin (freie Journalistin) diese finanzielle Unterstützung für ihre eingereichten Recherche-Skizzen erhalten. 

 Die OBS verfolgt mit dem neuen Projekt das Ziel, Medienschaffende mit Behinderung bei der Ausübung ihres Berufes zu unterstützen. "Wir wollen mehr Aufmerksamkeit für die Arbeit von behinderten Journalist*innen", sagt OBS-Geschäftsführer Jupp Legrand. Journalist*innen mit Behinderung sind nach Einschätzung der Organisatoren eine Bereicherung für die Redaktionen und bringen wertvolle Sichtweisen und Perspektiven mit. Aber sie sind immer noch stark im Medienbereich unterrepräsentiert. Zuweilen halten sich behinderte Journalist*innen auch noch immer damit zurück, in Medienhäusern und Redaktionen ihre Behinderung öffentlich zu machen. Ziel der Ausschreibung ist, für dieses Problem zu sensibilisieren, Änderungen anzustreben und mittelfristig umzusetzen. Mit der Auszeichnung sollen Redaktionen gestärkt werden, die sich für mehr Diversität als wichtigen Bestandteil der demokratischen Gesellschaft einsetzen. "Redaktionen müssen barrierefrei, Belastungen im Arbeitsalltag behinderter Journalist*innen minimiert werden", so Legrand.

Bewerben konnten sich an der Ausschreibung Journalist*innen mit Behinderung bzw. Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Lerneinschränkungen. Weder ein Berufsabschluss noch eine Berufsausbildung oder eine Festanstellung in einem Medienhaus waren eine Voraussetzung. Die unabhängige Jury wählte aus 49 Bewerbungen für den Preis und aus 11 Anträgen für die Stipendien die Gewinner*innen aus. Vor allem konstruktive und lösungsorientierte Beiträge sollen durch den mit 2.000 € dotierten Preis Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhalten. Mit den Stipendien erhalten behinderte Journalist*innen die Möglichkeit, wichtige Themen von gesellschaftlicher Relevanz zu beleuchten und Lösungsansätze zu recherchieren. Sie bekommen jeweils 3000 € Preisgeld, um die Recherche zu ermöglichen und Kosten für ihre Recherchetätigkeit zu decken.

Die Otto Brenner Stiftung, die die Auszeichnung zum ersten Mal ausgelobt hat, hat sich mit dem renommierten "Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus", den sie 2023 schon zum 19. Mal vergibt, einen guten Namen gemacht und einen exzellenten Ruf erworben. Mit der Wertschätzung, die sich die Otto Brenner Stiftung auch mit medienkritischen Studien und medienpolitischen Untersuchungen erworben hat und die sie weit über journalistische Kreise hinaus genießt, "befindet sich die neue Ausschreibung für behinderte Journalist*innen publizistisch und auch organisatorisch in einem Umfeld, das seine Stabilisierung und Etablierung ermöglichen sollte", blickt die OBS zuversichtlich auf die weitere Entwicklung und die Zukunft der Auszeichnung für behinderte Journalist*innen.

Weitere Informationen: Auszeichnung für behinderte Journalist*innen: 
https://journalismus-preis.org/ 

 

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